Mandelmilch selber machen

Mandelmilch selber machen - das geht doch gar nicht?! Oh doch, es geht! Und sogar viel einfacher als ich geglaubt hatte. Alles was Du brauchst sind blanchierte Mandeln und Wasser. Die selbstgemachte Mandelmilch schmeckt wundervoll intensiv und als Nebenprodukt entsteht sogar noch Mandelmehl, dass Du zum Backen verwenden kannst, wenn Du möchtest! Probier es einfach mal aus, es geht einfacher als gedacht!

Vegan
Glutenfrei
Laktosefrei
Sojafrei
Zuckerfrei

Zutaten:

Für die Mandelmilch:

200 g Mandeln, blanchiert
750 g Wasser
(1 EL Agavendicksaft)

Zum Abfüllen:

Flaschen für insgesamt 700 ml

Zubereitung:

Wenn man die Quellzeit nicht berücksichtigt ist Mandelmilch tatsächlich schnell selber gemacht. Ein Vorteil ist, dass man ganz genau weiß, was enthalten ist. Da sie keinerlei Konservierungsstoffe enthält ist sie natürlich nur begrenzt haltbar. Mich hat außerdem sehr verwundert, wie intensiv die selbstgemachte Mandelmilch schmeckt und wie viel Zucker in meiner gekauften enthalten sein muss. Als Nebenprodukt entsteht Mandelmehl, das ist im Einzelhandel relativ teuer und kann gut bei glutenfreier oder glutenreduzierter Ernährung beispielsweise als Mehlersatz verwendet werden.

Aber jetzt endlich zur Zubereitung:

Weiche einen Tag vorher die blanchierten Mandeln in kaltes Wasser ein, bedecke sie großzügig, da sie einiges an Wassers aufnehmen.

Seihe am nächsten Tag die eingeweichten Mandeln ab und gib sie in den Mixer. Mixe die Mandeln, bis eine Paste entsteht.

Gib das Wasser (und wenn Du möchtest Agavendicksaft) zu und lass den Mixer laufen, bis die Mandeln sehr fein zerkleinert sind. Das kannst Du gut mit einem Esslöffel testen, halte den Mixer an, rühre mit dem Löffel durch und neige einen Löffel mit Mandelmilch langsam zur Seite. Dann siehst Du ganz gut, wie fein die Mandelstückchen schon sind.

Gib dann einen Haarsieb auf eine größere Schüssel und lege diesen noch mit einem Mulltuch aus. Fülle die Mandelmilch dort hinein und lass sie etwas abtropfen.

Es kann gut sein, dass Du mit einem Löffel etwas nachhelfen musst, da die feinen Mandelstücke den Boden des Siebes und das Mulltuch verstopfen.

Wenn Du nur noch Mandelmus auf dem Mulltuch hast kannst Du das Tuch selber noch auswringen. Damit bekommst Du noch den letzten Rest Mandelmilch aus dem Mus.

Falls Du das Mandelmehl nutzen möchtest lege einen großen Teller oder ein Backblech mit Backtrennpapier aus und stürze das feuchte Mandelmehl darauf, verteile es so gut wie möglich, damit es trocknen kann. Wie es mit dem Mandelmehl weiter geht kannst Du weiter unten bei den Tipps lesen, falls es Dich interessiert.

Die Mandelmilch kann jetzt in eine Flasche abgefüllt und kühl gestellt werden. Du solltest sie im Kühlschrank lagern und innerhalb von drei Tagen aufbrauchen.

Du weißt ja selber am besten, wie groß Dein Verbrauch ist und kannst so genau die Menge Mandelmilch herstellen, die Du für die nächsten Tage brauchst.

Tipp:

Mandelmehl als "Abfallprodukt"

Aus den oben genannten Mengen habe ich gut 80 Gramm Mandelmehl heraus bekommen. Nach dem Trocknen wurden die Mandelmehlstücke noch im kleinen Mixaufsatz für den Pürierstab gemixt. Vom Aussehen und der Textur erinnert es am ehesten an helle Semmelbrösel. Es ist nicht ganz so fein, wie gekauftes Mandelmehl (das ganz schön teuer ist, aber ich werde es demnächst beim Backen testen).

Andere Alternative Pflanzenmilchsorten selber machen

Theoretisch müsste man mit derselben Verfahrensweise auch andere Nussmilchsorten, aber auch Hafermilch selber machen können. Ich werde es nach und nach ausprobieren und Euch berichten. Lasst mich doch wissen, welche Pflanzenmilchsorten Ihr selber macht. Ich würde mich über eine paar Worte in den Kommentaren sehr freuen!

Mandeln blanchieren

Mandeln häuten oder blanchiere ist kein Hexenwerk, wenn man weiß, wie es geht. Setze dafür Wasser auf und koche die ganzen Mandeln (mit Haut) für etwa drei Minuten, seihe sie danach ab und lege sie dann für fünf Minuten in kaltes Wasser. Seihe sie anschließend noch einmal ab und entferne die Haut. Diese ist nach dem Blanchieren ganz weich und aufgequollen und die Mandeln können ohne große Kraftanstrengung heraus gedrückt werden.

Vorsicht! Die kleinen Biester sind jetzt ganz schön flutschig, wenn man nicht aufpasst schießt man sie quer durch die ganze Küche.

Baumwoll-Mulltuch - Nussmilchbeutel

Da ich des öfteren ein Hilfsmittel benötige, um wie hier pürierte Lebensmittel abzuseihen, habe ich mir ein 3er Set Mulltücher (eigentlich Windeltücher) gekauft. Das ist eine sehr günstige Alternative. Wenn man diese doppelt oder vierfach legt kann man sie sehr gut für diese Zwecke verwenden.

Alternativ gibt es sogenannte Nussmilchbeutel zu kaufen. Diese erfüllen grundsätzlich denselben Zweck, sind aber in der Form grundsätzlich anders. Sie sind gefertigt wie kleinere Brötchentaschen mit Zugband oben, soweit ich gesehen habe gibt es sie in Baumwolle und Kunstfaser. Es gibt auch diverse Anleitung zum Selbernähen im Internet.

Mandelmus

Die bröselige Paste, die entsteht, wenn Du die letzten Reste auswringst ist kein Mandelmus, sondern aufgequollenes Mandelmehl! Deshalb kannst Du es ja auch trocknen und als solches verwenden. Im Handel gibt es helles und dunkles Mandelmus zu kaufen, es entsteht, wenn Du (blanchierte und wieder getrocknete) Mandeln solange mixt, bis das enthaltene Öl austritt. Das helle Mandelmus wird aus den geschälten Mandeln hergestellt, das dunkle aus denen mit Schale. Diese Paste kannst Du dann abfüllen und kühl aufbewahren. Sie kann als Brotaufstrich oder als Zutat in der veganen/glutenfreien Küche verwendet werden.

Falls Du Dein eigenes Mandelmus selber machen möchtest findest Du hier das passende Rezept:


Mandelmus

Es gibt auch noch etwas ähnliches aus geröstetem Sesam, Sesampaste - Tahin(a), auch die kann man auf dieselbe Art und Weise selber machen. Verwendet wird sie hauptsächlich in der orientalischen Küche und ist eine Zutat von Hummus.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.