Werbung

Veganer Christstollen

Diese Jahr habe ich das erste Mal ein Experiment gewagt: Veganer Christstollen! Nachdem ich mir das Rezept für meinen traditionellen Christstollen durchgelesen hatte war mir klar, eine veganer Version dürfte gar nicht so schwer umzusetzen sein. Und tatsächlich war es so, ich habe gleichzeitig traditionellen und veganen Christstollen zubereitet und gebacken. Die Fotos beweisen, der Unterschied ist wirklich nur minimial!

Weihnachten
Vegan
Laktosefrei
Sojafrei

Zutaten:

Für die Rumrosinen:

300 g Rosinen
etwa 300 ml Rum

Für den Teig:

375 g Weizenmehl
Type 1050
100 g gemahlene Mandeln, blanchiert
1 Würfel Frischhefe
50 g Zucker
15 g Vanillezucker
1 Prise Salz
1 TL Zimt
1 TL-Spitze Golden Milk Gewürz (Ingwer Kurkuma Latte von Sonnentor)
150 g Apfelmus
175 g Margarine (vegan, sojafrei, z. B. Alsan bio)
100 ml Hafermilch
100 g Orangeat
100 g Zitronat
400 g Rumrosinen

Zum Bestreichen:

75 g Margarine

Zum Bestäuben:

Puderzucker

Zubereitung:

Veganen Christstollen backen ist keine Hexerei! Jeder, der einen Hefezopf backen kann schafft es auch einen Christstollen zu backen! Die traditionelle Christstollen Form ist wesentlich einfacher herzustellen, als etwa einen Zopf aus Teig zu flechten und der Christstollenteig ist unterm Strich nur ein gepimpter Hefeteig. Beim diesjährigen Stollenbacken habe ich einen zwei kleine Stollen gebacken, einen vegan, einen mit herkömmlichen Teig. Ich wollte beides im direkten Vergleich zueinander sehen und schmecken. Ich greife mal dem Ergebnis vor, wie Ihr auf den Fotos sehen könnt gibt es nur minimale Unterschiede. Der vegane Stollen ist etwas niedriger, dass kann aber auch Zufall sein. Geschmacklich waren beide gleichauf, der vegane Stollen war durch das Apfelmus etwas saftiger, der herkömmliche dafür etwas fluffiger. Aber wie gesagt, die Unterschiede waren nur im direkten Vergleich zu sehen, zu fühlen und zu schmecken.

Die Menge der Zutaten ist ausreichend für einen großen oder - wie bei mir zu sehen - zwei kleinen Stollen.

Wie es genau geht siehst Du hier Schritt für Schritt:

Mindestens einen Tag vorher solltest Du die Rumrosinen ansetzen, dass geht ganz einfach.

Du benötigst Die Rosinen, ein Schraubglas oder ein anderes Gefäß und den Rum. Gib die Rosinen in das Gefäß und bedecke sie mit dem Rum. Stelle das Schraubglas mindestens 24 Stunden kühl, damit die Rosinen sich mit Rum vollsaugen können. Kurz vor der Zubereitung des Teiges seihst Du einfach die Rosinen gut ab, und schon kannst sie verwenden.

Als erstes sollte die Hefe vorbereitet werden. Ich arbeite am liebsten mit Frischhefe, die ging bisher immer zuverlässig auf!

Brösel also die Hefe in eine kleine Schüssel und gib einen halben Teelöffel Zucker darüber. Stell die Hefe kurz zur Seite und wiege alle anderen Zutaten in der Zwischenzeit ab.

Die Zutaten sollten möglichst alle Zimmertemperatur haben.

Danach geht es gleich mit der Hefe weiter.

Verrühre dann die Hefe mit dem Zucker, bis sie flüssig ist. Dann kannst Du die Hefe in etwas Hafermilch auflösen und zum Mehl in die Schüssel geben.

Grundsätzlich gibt es jetzt zwei Möglichkeiten, entweder Du stellst zuerst einen ganz einfachen Hefeteig mit Mehl, gemahlenen Mandeln, Hefe, Hafermilch, Zucker, Apfelmus und Margarine her und knetest ihn mit dem Handrührgerät gut durch. Oder Du gibst gleich alle Zutaten, also auch die Rumrosinen, Zitronat und Orangeat mit zu den anderen Zutaten, dann allerdings darfst Du den Teig nur mit den Händen kneten, da die Knethaken und die hohen Umdrehungen vor allem die Rumrosinen zerrupfen würden. Bei der ersten Möglichkeit bereitest Du zuerst nur den Grundteig zu, knetest ihn mit der Maschine und gibst danach Rumrosinen, Orangeat und Zitronat zu und knetest diese Zutaten allerdings lediglich mit der Hand unter.

Ich bevorzuge die zweite Variante, ich finde das ist wesentlich einfach. Alle Zutaten kommen in eine Rührschüssel und werden mit der Hand verknetet.

Decke danach die Schüssel mit einem Tuch ab und lasse den Hefeteig an einem warmen, zugfreien Ort etwa eine Stunde gehen.

Bereite schon einmal das Backblech vor. Da der Boden des Christstollens dazu neigt, zu dunkel zu werden, kannst Du dem vorbeugen indem Du statt nur einer Lage drei Lagen Backtrennpapier verwendest.

Siebe dann großzügig Mehl auf die Arbeitsfläche, gib den Teig darauf und knete solange Mehl unter, bis er eine gut formbare Konsistenz hat. Dann ist das Formen an der Reihe, dass geht relativ einfach.

Forme zuerst einen länglichen Laib aus dem Teig, den Du auf einer Seite flacher drückst. Ich denke auf dem Fotos kann man es ganz gut sehen.

Dann klappt Du die dünnere Seite mittig zur dickeren, so dass dieser Lappen etwa zwei Drittel bedeckt. Dieser geformten Laib kommt dann auf das Backblech.

Falls Du zwei kleine Laibe geformt hast legst Du sie nebeneinander mit genügend Abstand auf das Blech. Decke den Laib/ die Laibe ab und stelle sie an einen warmen Ort, damit sie noch einmal gehen können. Nimm nach 20 Minuten das Tuch ab und schiebe das Blech in den Backofen. Stelle den Temperaturregler zuerst auf 200°C Ober- und Unterhitze, reduziere die Temperatur allerdings nach 15 Minuten auf 160°C Ober- und Unterhitze.

Die Backzeit beträgt etwa 60 Minuten, davon 15 Minuten bei 200°C Ober- und Unterhitze (Aufheizphase) und 45 Minuten bei 160°C Ober- und Unterhitze, ohne Vorheizen.

Wiege fünf Minuten vor Ende der Backzeit die Margarine zum Bestreichen in einer kleinen irdenen Schüssel ab.

Stelle die Schüssel kurz bevor Du den Stollen heraus nimmst auf den Boden des Backofens, damit die Margarine schmilzt.

Nimm den fertigen Christstollen und die geschmolzene Margarine aus dem Ofen und bestreiche den Stollen gleich mit der flüssigen Margarine.

Sobald der Stollen ganz abgekühlt ist kannst Du großzügig Puderzucker darüber sieben, ihn in Stücke schneiden und genießen!

Aufbewahrt in einer Keksdose sollte der Stollen - zumindest theoretisch - drei Wochen halten 😉 .

Viel Spaß bei der Weihnachtsbäckerei!

Veganer Christstollen, saftig und fruchtig! Weihnachten kann kommen ...

Tipp:

Christstollen in der herkömmlichen Version

Falls Du die Version mit Butter und Ei backen möchtest wirst Du hier fündig! Geschmacklich gibt es kaum einen Unterschied, lediglich in der Konsistenz glaubten wir einen minimalen Unterschied bemerkt zu haben.

Rumrosinen auf Vorrat

Vor allem, aber nicht nur, in der Weihnachtsbäckerei kommen des Öfteren Rumrosinen zum Einsatz. Damit Du immer Rumrosinen einsatzbereit hast, und nicht erst bis zum nächsten Tag warten musst, kannst Du immer ein Schraubglas voll auf Vorrat einlegen und im Kühlschrank aufbewahren. Durch den hohen Zucker- und Alkoholgehalt sind die Rumrosinen praktisch unbegrenzt haltbar.

Stollen in Form gebracht

Falls Du mit der Form Deines Stollens nicht zufrieden bist kannst Du Dir auch einen Stollenbackform kaufen. Mich persönlich stört es nicht, wenn mein Christstollen breiter als hoch wird, hauptsache er schmeckt herrlich weihnachtlich.

Vanillezucker selber machen


Echten Vanillezucker kann man ganz einfach selber machen, man braucht nur etwas Zeit dafür. Der selbstgemachte Vanillezucker schmeckt nicht nur viel besser als der günstigere Vanillinzucker, sondern schont auch noch Deinen Geldbeutel!

Orangeat selber machen?

Falls Du beim Einkaufen zu unbehandelten Orangen greifst, kannst Du die Schale zu Orangeat weiter verarbeiten. Wie das genau funktioniert kannst Du hier nachlesen:

Veganer Eiersatz beim Kochen und Backen

Wie Ihr bestimmt schon mitbekommen habt versuche ich immer wieder Rezepte zu "veganisieren". Das mache ich aus einem ganz einfachen Grund, ich vertrage Eier und Milchprodukte nur sehr begrenzt. Logischerweise fallen meine Probleme bei veganen Leckereien weg uns so versuche ich auf möglichst einfache Art und Weise mit Produkten, die es im Einzelhandel zu kaufen gibt, Alternativen zu schaffen.

Wenn Ihr Euch dafür interessiert was man statt Hühnereiern so alles verwenden kann, findet Ihr in diesem Beitrag einige Informationen zum Thema:

Veganer Eiersatz zum Backen und Kochen:

Ganz egal ob vegan oder in der herkömmlichen Version, dieser Christstollen schmeckt in der Vorweihnachtszeit!

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.