Ich liebe Zwetschgen, habe ich das schon einmal erwähnt 😉 ? Auch wenn der Herbst jetzt ziemlich plötzlich kam freue ich mich über das Obst und Gemüse, das es im Herbst gibt. Meine Lieblinge sind Rote Bete und natürlich Zwetschgen, dementsprechend wird momentan in der Hexenküche gebacken, gekocht und eingelegt. Bis mein Klassisches Zwetschgenmus so geschmeckt hat, wie das von Oma, hat es einige Anläufe gebraucht. Aber inzwischen bin ich sehr zufrieden mit Geschmack und Konsistenz. Das wundervolle am Zwetschgenmus im Glas ist, dass es jederzeit einsatzbereit ist und nur darauf wartet vernascht zu werden! Falls Du es auch einmal ausprobieren möchtest kommt hier eine ausführliche Anleitung für Dich.
Zutaten:
Für das Mus:
1000 g Zwetschgen
150 g Rohrohrzucker
2 Zimtstangen
oder
1,5 EL Zimt,
gemahlen
ca. 200 ml Wasser
Zum Abfüllen:
Gläser mit Schraub- oder Bügelverschluß
Vorbereitung der Gläser:
Beim Thema Vorratshaltung, egal ob es ums Einkochen, Einmachen oder Einlegen geht, ist Hygiene im Vorfeld das Wichtigste, um die Haltbarkeit Deiner Projekte zu gewährleisten.
Die Gläser, die Du verwenden möchtest, sollten zuerst auf Schäden geprüft werden. Sollten Gläser am Rand angeschlagen sein, einen Sprung oder die Schraubdeckel aus Metall Roststellen haben solltest Du sie aussortieren. Schraubdeckel aus Metall kann man übrigens im Einzelhandel oder online nachkaufen!
Die Gläser sollten gründlich gesäubert oder besser noch ausgekocht werden. Metall- oder auch Glasdeckel können in einem Kochtopf mit etwas Wasser (mindestens acht Minuten lang) ausgekocht werden. Falls Du Einmachgläser mit Gummis verwendest solltest Du prüfen, ob diese noch elastisch genug sind. Dann können sie (genauso wie Schraubdeckel) ausgekocht werden. Die Gummidichtungen sollten im Wasser verbleiben, bis sie verwendet werden.
Vorbereitung der Zwetschgen:
Wasche die Zwetschgen zuerst und entsteine sie, ob Du sie dabei halbierst oder viertelst bleibt ganz Dir überlassen.
Nun gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die unterschiedlich lange dauern:
Die lange Version:
Fülle die Zwetschgen in einen großen Kochtopf und gib Zucker und Zimt dazu. Vermische die Zwetschgen gründlich mit dem Zucker und stelle sie über Nacht abgedeckt kühl. In dieser Zeit zieht der Zucker den Fruchtsaft aus den Zwetschgen und Du benötigst kein zusätzliches Wasser, wenn Du am nächsten Tag das Mus zubereitest.
Die zweite Möglichkeit:
Fülle die Zwetschgen in einen großen Kochtopf und gib Zucker, Zimt und das Wasser dazu. Das Wasser sollte nur den Boden bedecken, mehr benötigst Du nicht.
So geht es bei beiden Versionen weiter:
Lass dir Zwetschgen einmal kräftig aufkochen und reduziere dann die Temperatur, sodass sie nur noch leicht köcheln.
Der Inhalt des Topfes darf jetzt so lange köcheln, bis die Zwetschen weich sind und zerfallen.
Falls Du Zimtstangen zum aromatisieren verwendet hast solltest Du sie jetzt entfernen.
Drehe die weichen Zwetschgen mit der Flüssigkeit anschließend durch einen Passiersieb (Flotte Lotte), alternativ kannst Du auch alles gründlich mixen.
Das entstandene Mus ist noch relativ dünnflüssig und muss auf die passende Konsistenz reduziert werden. Das benötigt einige Stunden Zeit, leider gibt es keine genaue Zeitangabe dafür, weil es von mehreren Faktoren abhängt (je nach Menge und Konsistenz zwei bis fünf Stunden). Lass also das Mus mit offenem Deckel vor sich hin köcheln, bis es schön dickflüssig und sämig ist. Rühre dabei gelegentlich um, damit nichts anliegt.
Sobald die Konsistenz des Muses für Dich passt kannst Du es so heiß als möglich in die vorbereiteten Gläser abfüllen. Wenn Du Bedenken hast, dass die Gläser beim Einfüllen der heißen Flüssigkeit springen könnten kannst Du sie im Vorfeld mit heißem, abgekochtem Wasser vorwärmen. Außerdem kannst Du ein feuchtes Geschirrtuch unter die Gläser legen, dadurch können sie schneller die Hitze abgeben und die Gefahr, dass sie springen ist geringer.
Benutze zum Abfüllen eine Einfüllhilfe, dadurch bleibt der Rand auf jeden Fall sauber. Sollte doch einmal etwas auf den Rand laufen solltest Du ihn sorgfältig säubern, damit die Gläser auf jeden Fall gut schließen und das Einmachgut nicht verdirbt.
Achte beim Einfüllen außerdem darauf, dass das Zwetschgenmus maximal bis knapp unter das Gewinde des Schraubverschlusses eingefüllt werden sollte.
Verschließe nun die Gläser, schraube dabei die Deckel fest zu. Stelle anschließend die Gläser ein paar Minuten auf den Kopf, dadurch bemerkst Du sofort, falls ein Glas undicht sein sollte und kannst den Inhalt noch umfüllen. Zusätzlich soll es dabei helfen das Vakuum auszubilden, lass die Gläser nun einfach nebeneinander stehend langsam abkühlen.
Danach kannst Du Deine Gläser beschriften und kühl und trocken lagern. Eingemacht sollte das Zwetschgenmus mindestens ein Jahr haltbar sein, angebrochen solltest Du es kühl lagern und zügig aufbrauchen.
Viel Spaß beim Einmachen und Genießen!
Klassisches Zwetschgenmus, wie bei Oma!
Tipp:
Nicht zu süß
Meine Version des Klassischen Zwetschgenmuses ist nicht zu süß, ich möchte gerne die Frucht schmecken. Du kannst den Zuckeranteil natürlich ganz nach Deinem Geschmack erhöhen, ich habe in verschiedenen Rezepten Angaben bis 335 Gramm Zucker auf ein Kilogramm Zwetschgen gelesen.
Auch die Wahl des Zuckers trägt zum Geschmack bei, Brauner Zucker oder Mascobadozucker hat einen deutlich höheren Melasseanteil und schmeckt dementsprechend malziger. Ich persönlich finde das passt ganz hervorragend zu Zwetschgen. Allerdings würde ich nur einen Teil des Zuckers durch Mascobadozucker austauschen, um die Haltbarkeit nicht zu gefährden.
Muss es wirklich so lange köcheln?
Leider ja - ich versuche bei den meisten Dingen die ich zaubere die Frische soweit als möglich zu erhalten. In diesem Fall sehe ich allerdings keine Möglichkeit den Geschmack und die Konsistenz anders zu erreichen. Falls Du einen Tipp hast, ich probiere ihn gerne aus!
Ich besitze keine Einfüllhilfe!
Falls Du keine Einfüllhilfe Dein Eigen nennst, aber einen Mixer besitzt kannst Du eventuell den Deckel zweckentfremden. Deckel von Mixern haben in Normalfall mittig eine Öffnung um flüssige Zutaten während des Mixvorgangs zugeben zu können. Dadurch eignen sich einige von ihnen hervorragend als Einfülltrichter.